Steinbrück: Deutschland brauche weniger „ich“ und mehr „wir“

„Wir sind es den Menschen in unserem Land schuldig den Bundeskanzler zu stellen“, so Peer Steinbrück auf dem Bundesparteitag am Wochenende in Hannover, zu dem auch der SPD Stadtverbandsvorsitzende Rajko Kravanja angereist war.

Die Bundesregierung produziere zurzeit nur „Aufkleber“, Slogans, die aber „auf leeren Flaschen“ kleben. Die CDU hat sich zu einem reinen Wahlverein entwickelt, deren einziger Inhalt die Kanzlerin selbst sei, Haltungen und Überzeugungen seien bei ihr nicht mehr erkennbar, so die SPD in Hannover.

„Deutschland brauche weniger „ich“ und mehr „wir“. Seine Forderungen brachte Steinbrück auf den Punkt: Statt Flexi-, lieber eine Frauenquote; statt Reparieren im Sozialstaat mit nachsorgenden Kosten, lieber einen vorbeugenden, der die Menschen befähigt; statt Betreuungsgeld, lieber KiTa-Plätze, statt der Leisetreterei und dem Feilschen der Bundesregierung, lieber kein Pardon mit Steuersündern, außerdem die Einführung der Finanzmarkttransaktions- und Vermögenssteuer, statt Rumgeeier in der Europapolitik, ein klares Bekenntnis zur Solidarität wovon wir Jahrzehntelang profitiert haben, ein Mindestlohn statt Lohnuntergrenze, ein Gesundheitssystem für alle statt einer Zwei-Klassen-Medizin.

„Ich freue mich, dass auch Peer Steinbrück noch mal die drei wichtigsten Ziele der SPD unterstrichen hat. Er wird als Bundeskanzler erstens mehr Geld für die Kommunen, zweitens mehr Geld für Bildung und drittens einen nationalen Aktionsplan Wohnungsbau für finanzierbaren Wohnraum bereitstellen. Damit macht er sich die Problemlage der Menschen im Ruhrgebiet zu Eigen und wird etwas dagegen unternehmen. Nur wir Sozialdemokraten können den veränderten Lebensentwürfen und gesellschaftliche Veränderungen Rechnung tragen“, sagte SPD Vorsitzender Rajko Kravanja.

Das Ergebnis der Nominierung von 93,45 % für Peer Steinbrück, die in geheimer Abstimmung erfolgte, war nach der guten und mitreißenden Rede keine Überraschung mehr.